
Kindheit, Schule, Studium
1961 bis 1968 Studium
in Hamburg
Als Oberstufenschüler
habe ich mir exemplarisch Vorlesungen
von Peter R. Hofstätter angehört. Das war mit ausschlaggebend
für meine
Studienwahl: die inhaltliche Vielfalt des Fachs.
Meine Hochschullehrerinnen und -lehrer, unter anderem:
Curt Bondy, Peter R. Hofstätter, Gustav Lienert, Rudolph
Cohen,
Werner Tack, Dirk Wendt, Margit von Kerekjarto,
Annemarie
und Reinhard Tausch, Wolf-Dietrich Grodzicki. Regelmäßig habe
ich die
Vorlesungen von Carl-Friedrich von Weizsäcker zum Thema
Kosmogonie besucht.
Mein Doktorvater Reinhard Tausch hat einen
großen Einfluss auf die Ausübung meines Berufs als
Schulpsychologe
gehabt und mir ein breites Spektrum an Fertigkeiten und Wissen
mitgegeben, insbesondere die personenzentrierte
Gesprächsführung nach
Rogers. Er wurde am 6.11. 2011 neunzig Jahre und verstarb am
8.8.2013.
1967 erwarb ich das
Diplom in Psychologie,
blieb ein knappes Jahr im Psychologischen Institut Hamburg
tätig und
ging 1968 als Schulpsychologe nach Bremen, frisch
verheiratet mit
Brigitte Wiest, geborene Pfalzgraf. getraut - im schönen
Standesamt von Mölln
in
Lauenburg/Holstein; 2018 goldene Hochzeit.
Ein Sohn, eine
Schwiegertochter, eine Enkeltochter.
1971 wurde ich „Dr. phil.“ Mein
Dissertationsthema: Lesenlernen im Vorschulalter. Promotionsnebenfächer: Psychiatrie, Pädagogik.
Mein Prüfungsthema in Pädagogik war die Schullaufbahn, Begabungsreserven, Chancenungleichheit in Deutschland.
Schulpsychologe
in Bremen
Ich
war begeisterter Diagnostiker, Familientherapeut, Baumzeichnungs-Deuter,
Supervisor
für Lehrerkollegien und
Schulleitungen, ich habe in einem Team Beratungslehrkräfte
fortgebildet und Tests entwickelt.
Von
Anfang an war ein Schwerpunkt meiner Arbeit die Lese- und
Rechtschreibdiagnostik und die Sprachdiagnostik zur
angemessenen
Fähigkeits-Beurteilung von Kindern, die die deutsche Sprache
(noch)
nicht angemessen beherrschten. Zusammen mit Norbert Boyer habe
ich
mich in der Einrichtung und Gestaltung von Lese- und
Schreibförderung engagiert.
Zwei
Bücher und
mehrere Artikel habe ich veröffentlicht. Ich habe immer gern
geschrieben. Deshalb unterhalte ich auch diese Webseite.
Das macht einfach Spaß. Ein
Bonmot war die Redaktionsgemeinschaft eines Jugendlexikons,
das im
Schwarzwald verkauft wurde. Sie bestand aus Bremer
Schulräten,
Fachleitern, und ich gehörte auch dazu. Vor-Google-Zeiten.
Die
lebendige Bremer Schulbehörde
Von
1968 bis 1971 hatte ich als Referent für Schulpsychologie
meinen Platz
in der Behörde «Der Senator für das Bildungswesen“ am
Rembertiring,
danach mit meinen Kolleginnen und Kollegen eigene
Außenstellen, von
1981 bis 2006 in der Straßburger Straße 12, die Villa mit
ihrem
wohnlichen Zuschnitt hatte für die Belange von Beratung und
Supervision
die richtige Atmosphäre. Weitere Standorte gab es in der
Bremer
Neustadt (ehemalige Grundschule an der Langemarckstraße) und
in
Bremen-Grohn in einem Ein-Familien-Häuschen,
Das
Kollegium aus Referenten und Schulräten beim „Senator“ bestand
aus
interessanten Individualisten. Besonders erwähnen möchte ich
den
hochkarätigen, wissenschaftlich geprägten und integrativen
Lernplaner
aller Lernplaner, Dr.
Caspar Kuhlmann. Er gestaltete die Lehrpläne für die
neue
Orientierungsstufe, die ja den Grundstein für die
flächendeckende
Gesamtschule bilden sollte. Als Schulpsychologen waren wir
in seine
Lehrplanausschüsse eingebunden und gestalteten einige der
berühmten
«Kuhlmann-Leisten» mit. Das waren kurzgefasste Lehrpläne:
links die
didaktisch-methodischen Überlegungen, rechts die Vorschläge
für die
Praxis.
Beeindruckend
war die Referentin für den Sonderschulbereich Eva
Seligmann, eine sanfte und starke Frau mit heftigem
Schicksal.
Unter ihrer Amtszeit entwickelte sich das Bremer
Sonderschulwesen zu
einem leistungsfähigen und individuell anpassungsfähigen
System, in
dem auch qualifizierte psychodiagnostische Arbeit ihren Platz
hatte.
Als
Bildungssenator habe ich
Moritz Thape am meisten geschätzt. Er war den damaligen
K-Gruppen ein Graus und ansonsten ein aufgeschlossener
Pragmatiker mit
viel Wertschätzung für seine senatorischen Mitarbeiterinnen
und
Mitarbeiter. Er hat allen zum Geburtstag gratuliert, ich bin
mit ihm
eine Zeitlang täglich um halb
acht Fahrstuhl gefahren.
Weiterqualifizierung,
Lehrerfortbildung, schulpraktische Forschung,
Veröffentlichungen
In
den neunziger Jahren war ich maßgeblich an zwei Projekten zur
kollegialen Supervision beteiligt. Psychologen und
vorgebildete
Pädagogen arbeiteten mit Gruppen aus einzelnen Lehrerkollegien
und
ließen sich wissenschaftlich von Psychologen der Universität
Bremen
begleiten.
Die von Egon Oberschulrat Egon Pühn geleitete 1K-Gruppe, die
im Auftrag
von Senator Franke die Kontakte Behörde-Schule förderlicher
gestalten
sollte, ließ sich von mir supervidieren.
Das
anschließende Projekt war die Fortbildung von Pädagogen zu
Beratungslehrern durch ein Psychologen- und Fachleiter-Team.
Der
Schwerpunkt lag auf der personenzentrierten Gesprächsführung.
Die
Fortbildungsmaßnahmen schlossen mit einer Überprüfung der
konkreten
Beratungsleistung ab. Hier konnte ich mein Wissen und meine
Erfahrungen
weitergeben, an handverlesene beratungs-begabte
aufgeschlossene
Lehrkräfte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an einer
regelmäßigen Supervision teil. Kein Wunder, dass einige von
ihnen
Schulleiterinnen und -leiter geworden sind.
Ich
habe andere fortgebildet - und mich selber immer wieder
qualifiziert:
Bevor
die Digitalisierung in der Behörde Einzug nahm, hatten die
Schulpsychologen das Glück, kompetente Referenten für
Workshops
einladen zu dürfen. So lernten wir den Paradigmenwechsel zu
systemischen Beratungsmethoden, so dass wir uns fit machen
konnten für
moderne Familienberatung, Beratung von Lehrergruppen und
Supervision.
(Danach ging alles Geld für PC-Kurse drauf, womit ich wenig
anfangen
konnte. Ich habe mich selber qualifiziert, wie man sieht,
recht
erfolgreich).
Zeitlich
parallel zu der Beratungslehrer-Fortbildung war ich übrigens
jahrelang
als Ausbilder für Verhaltenstherapeuten tätig, gemeinsam mit
dem
Schulpsychologen Peter Hegeler. Das passte für mich inhaltlich
perfekt
zusammen.
In
meinem letzten Dienstjahr 2006/2007 habe ich ausschließlich
Daten für
meine Grundschultests: Lesen, Schreiben, Rechnen erhoben.
Kolleginnen
und Kollegen mit besonderen gemeinsamen Schwerpunkten
Norbert Boyer und Peter Hegeler, Schulpsychologischer Dienst;
Brunhilde
Christoph (†) und Gregor Bitter, Suchtprävention und Nevin Lutz, Deutsch als Zweitsprache.
Groß in der
Leitung, Organisation und Vernetzung:
Frauke Schüdde-Schröter, Schullaufbahnberatung; Rolf Günther,
Suchtprävention.
Von
mir administrierte Webseiten:
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